Die Schaffung bremischer Ortsämter geht in die frühe Nachkriegszeit zurück. Die Einrichtung der ersten Ortsämter erfolgte jedoch nicht flächendeckend – die stadtinneren Bezirke blieben zunächst ortsamtsfrei. Erst 1971 wurde diese Lücke durch Beschluss zur Schaffung von vier "Ämtern für Beiratsangelegenheiten" gefüllt: es waren die Ämter
Diese Ämter boten jedoch im Gegensatz zu den Ortsämtern keine Verwaltungsdienstleistungen an. Ihre ausschließliche Aufgabe bestand in der Betreuung der in diesen Gebieten zeitgleich geschaffenen Stadtteilbeiräte. Während den Ämtern Nordost, Mitte und Süd je zwei Beiräte zugeordnet waren, hatte das "West-Amt" von Anbeginn drei Beiräte zu begleiten: Findorff, Walle und Gröpelingen.
Die Unterbringung des Amtes für Beiratsangelegenheiten West erfolgte in einem kleinen Wohnhaus an der Waller Heerstraße 24, unweit der Einmündung Elisabethstraße. Zweieinhalb Zimmer mit einfachstem Mobiliar waren das organisatorische Startkapital dieser Dienststelle, die unter dem von den Beiräten gewählten und vom Senat ernannten Amtsleiter Hans Raschen im März 1972 die Tätigkeit aufnahm.
1979 wurden die Ämter für Beiratsangelegenheiten zu Ortsämtern – damit gab es stadtweit eine Vereinheitlichung der Organisationsstrukturen, wenngleich die vier "neuen" Ortsämter auch weiterhin ohne Verwaltungsdienstleistung blieben. Aus dem Amt für Beiratsangelegenheiten West wurde das Ortsamt Findorff/Walle/Gröpelingen, weitere zehn Jahre später (1989) in Ortsamt West umbenannt.
1980 konnte das Ortsamt Findorff, Walle, Gröpelingen in ein eigens für die Zwecke der Dienststelle gebautes Gebäude in der Seewenjestraße 77 umziehen. Helle, freundliche Räume und ein ansprechender Sitzungsraum bildeten jetzt die Grundlage für die Arbeit des Amtes.
1987 erfolgte eine erneute Zäsur. Dem Zuständigkeitsbereich des Ortsamtes West wurde die Bürgerweide zugeschlagen. Gleichzeitig stand im Januar ein erneuter Standortwechsel an: von der Seewenjestraße ging es in die vom Bildungsressort aufgegebene Grundschule in der Elisabethstraße 135. Dort fand auch die Meldestelle West – zusammengefasst aus den früheren Standorten an den Polizeirevieren Findorff, Walle, Gröpelingen und Oslebshausen – eine neue Heimat und wurde dem Ortsamt West als Organisationseinheit zugeordnet. Die Dienstaufsicht erhielt das Ortsamt, die Fachaufsicht lag beim Stadtamt. Weitere selbständige Verwaltungsdienstleister im gleichen Hause waren die Erziehungsberatungsstelle West und die Volkshochschule West.
Im Dezember 2003 folgte der nächste Umzug : das Ortsamt zog in zwei Etagen des Walle-Centers in der Waller Heerstraße 99. Die Meldestelle West wurde im Dezember 2005 aufgelöst und in das Bürger-Service-Center Mitte/Pelzer Straße verlagert. Auch die Volkshochschule und die Erziehungsberatungsstelle erhielten neue Standorte; das alte Schulgebäude in der Elisabethstraße wurde vermarktet.